Der Airedale Terrier ist ein Arbeitshund durch und durch. Der König der Terrier ist dabei als einziger seiner Art als Diensthunderasse anerkannt. Er ist furchtlos, arbeitsam und selbstbewusst. Doch er hat auch eine fröhliche und anhängliche Seite. Seinen Job als Jagdhund hat er weitestgehend an den Nagel gehängt. Heutzutage ist er ein viel geliebter Familien- und Begleithund für erfahrene Halter.
Aussehen: Der Airedale Terrier ist die größte der Terrierrassen
Der Airedale Terrier ist der Größte unter den vielen Terrierrassen. Er wird darum auch König der Terrier genannt. Seine Widerristhöhe misst bei Rüden stolze 58-61 cm. Hündinnen sind in der Regel etwas kleiner mit 56-59 cm. Im FCI Rassestandard Nr. 7 ist kein Gewicht vermerkt. Rassevertreter werden aber ungefähr zwischen 20 bis 30 kg schwer. Das Gewicht sollte dabei zur Größe des Hundes passen.
Der Körper wirkt kompakt und muskulös. Sein Kopf ist lang und flach, die Augen klein und möglichst dunkel. Der Nasenschwamm ist immer schwarz. Die v-förmigen Ohren sind klein, nach vorne umgeklappt und werden seitlich getragen.
Charakteristisch für den Airedale ist der schwarze oder gräuliche Sattel. Die Oberseite der fröhlich getragenen Rute sowie der Nacken sind ebenfalls schwarz oder grau. Der Rest des Körpers ist lohfarben.
Sein Fell ist drahtig, hart und leicht wellig oder gekräuselt. Die Unterwolle hingegen weich und weniger lang. Am Kopf und an den Läufen ist das Fell etwas länger. Im Gesicht sorgt dies für den typischen Bart des Airedale Terriers.
Wissenswertes
- Herkunft: Großbritannien
- Lebenserwartung: 10-12 Jahre
- Größe: Rüden 58-61 cm / Hündinnen 56-59 cm
- Gewicht: ca. 20-30 kg
- Fellfarben: lohfarben und schwarz / lohfarben und dunkelgrau
- Der Airedale Terrier ist die größte Terrierrasse und wird darum auch “König der Terrier” genannt.
- Ursprünglich wurde der Airedale Terrier als Jagdhund für die Wasserjagd und das Apportieren eingesetzt.
- Als einzige der Terrierrassen ist der Airedale als Diensthunderasse anerkannt.
- Laddie Boy war der “First Dog” der Vereinigten Staaten. Er war der Hund von President Harding, den er überall hin begleitete.
- Der Einsatz des Airedale Terriers weltweit als Sanitäts- und Meldehund brachte ihm den Namen “Kriegshund” ein.
Charakter: Intelligenter und arbeitsamer Familienhund
Der Airedale Terrier hat ein fröhliches und aufgeschlossenes Wesen, gepaart mit einem freundlichen Charakter. Seinen Menschen gegenüber ist er treu und anhänglich. Durch seine Verspieltheit, einfühlsame Art und Bewegungsfreude eignet er sich hervorragend für Familien mit größeren Kindern (ab Schulalter) und aktive Menschen, die Freude an der gemeinsamen Beschäftigung mit Hund haben.
Der Airedale Terrier ist gegenüber unterschiedlichen “Rudelkonstellationen” aufgeschlossen und anpassungsfähig. Dabei würde er seine Menschen durchaus beschützen. Er ist sehr wachsam und zeigt Revierverhalten.
Intelligent und arbeitsam wie der ehemalige Jagdhund ist, lässt er sich gut ausbilden. Dennoch ist er nicht unbedingt für Anfänger geeignet. Sein Selbstbewusstsein, die fruchtlose Art und eine gute Portion Eigenwille machen eine konsequente, aber liebevolle und geduldige Führung notwendig. Halter sollten also einen noch größeren Sturkopf haben als der große Terrier.
Damit sich sein toller Charakter vollends entfalten kann, bedarf es ausreichend Bewegung und Beschäftigung sowie eine konsequente Ausbildung. Der Airedale ist sehr sportlich und lauffreudig und seine zukünftigen Besitzer sollten dem Rechnung tragen.
Für wen ist der Airedale Terrier geeignet?
- Aktive Familien
- Sportliche Menschen, die gern draußen unterwegs sind.
- Ambitionierte Hundesportler
Nachteile
- Nur bedingt für Anfänger geeignet
- Das hohe Bewegungspensum sollte bedacht werden. Nur für gemütliche Spaziergänge eignet sich der Airedale nicht.
- Der Airedale hat Jagdtrieb. Bei anderen Haustieren oder Tieren draußen muss demnach aufgepasst werden. Eine frühe und gute Sozialisierung kann dem Jagdtrieb entgegenwirken.
Beschäftigung und Bewegungsdrang: Sportlicher und vielseitiger Begleiter
Sportlich, aktiv und temperamentvoll: Der Airedale Terrier ist wahrlich nichts für Couch-Potatos. Er braucht Menschen mit Zeit, die sich viel und gern mit ihm beschäftigen möchten. Spaziergänge sind dabei eine solide Grundlage für einen ausgelasteten und glücklichen Terrier. Gerne dürfen Gassiruden ausgedehnt und abwechslungsreich ausfallen.
Er ist auch ein toller Partner für den Hundesport. Es gibt keine Sportart, für die er sich nicht eignet. Agility, Flyball, Canicross oder Zughundesport liegen ihm ebenso wie Obedience, Mantrailing oder die Prüfung zum Begleithund.
Wer nicht auf dem Hundeplatz Sport mit seinem Airedale Terrier betreiben möchte, kann den bewegungsfreudigen Hund auch auf Joggingrunden oder zum Radfahren mitnehmen. Da die Rasse früher für die Wasserjagd eingesetzt wurde, haben die meisten Rassevertreter auch nichts gegen einen Sprung ins kühle Nass während der Sommermonate.
Wer den großen Terrier hingegen professionell ausbilden will, kann ihn zum Fährten-, Rettungs- oder Schutzhund ausbilden.
Wichtig ist auf jeden Fall die mentale Auslastung für den intelligenten Hund. Such- und Apportierspiele eignen sich und liegen dem Airedale im Blut. Knifflige Intelligenz- und Futterspielzeuge fördern ebenfalls den Grips.
Haltungsbedingungen: Familienanschluss ein Muss
Wer ausreichend Bewegung und Auslauf im Freien gewährleisten kann, braucht nicht unbedingt ein Haus mit Garten, um einen Airedale Terrier zu halten. Wobei ein Garten durchaus Vorteile bei so einem großen Hund hat. Alternativ lassen sich auch Grünflächen in der Stadt (Hundeparks) oder der Hundeplatz nutzen.
Bei Freilauf auf nicht eingezäunten Wiesen, auf Feldwegen oder im Wald ist Vorsicht geboten. Wegen des Jagdtriebs finden es viele Airedale Halter schwierig, ihren Vierbeinern Freilauf zu gewähren. Hier sollte früh dran gearbeitet werden. Evtl. auch mit einem Anti-Jagd-Training in der Hundeschule.
Für die Zwingerhaltung eignet sich der Airedale absolut nicht. Er braucht engen Familienanschluss und möchte am liebsten überall dabei sein. “Mittendrin statt nur dabei” ist sein Motto.
Erziehung: Deutliche Regeln und klare Strukturen
Der Airedale war und ist schon immer ein Allround Talent. Jagen, Apportieren, Bewachen, Verteidigen, Hüten und Treiben gehörten zu seinen Aufgaben. Diese Triebe sind noch immer tief in ihm verwurzelt. Am besten darf er diese gemeinsam unter der Anleitung seines Herrchens oder Frauchens ausleben. Beim Hundesport, der Dummyarbeit oder einer geeigneten Ausbildung zum Beispiel.
Wird der Airedale Terrier nicht ausreichend gefördert und beschäftigt, sucht sich der selbstständige Vierbeiner schnell und gern eine eigene Beschäftigung. Diese kann im Alltag schnell zum Problem werden. Beispielsweise dann, wenn der Airedale Terrier sich zum Beschützer über Haus und Familie erklärt oder auf Spaziergängen jeder Spur folgt und jagen geht.
Deutliche Regeln und klare Strukturen sind bei der Erziehung des Airedale Terriers unbedingt nötig, da der Airedale – typisch Terrier eben – einen gewissen Eigensinn mitbringt und durchaus auf stur schalten kann. Beim Training sollte mit sanfter Konsequenz dagegengehalten werden. Übertriebener Härte und Strafen begegnet der Airedale mit Arbeitsverweigerung, Vertrauensverlust und Sturheit.
Wegen all dieser Punkte ist er nur bedingt für Anfänger geeignet. Wer es mit einem Airedale Terrier als Ersthund versuchen möchte, sollte den Vierbeiner am besten unter Anleitung einer guten Hundeschule erziehen und gute Erziehungsratgeber zur Rasse lesen.
Pflege: Trimmen und Bartpflege
Die gute Nachricht zuerst: Der rauhaarige Airedale Terrier verliert nur wenig Haare. Sein Fell unterliegt keinem saisonalen Wechsel, weshalb es nicht wie bei anderen Rassen zweimal im Jahr in Massen ausfällt. Doch das wenige Haaren hat auch eine Kehrseite. Regelmäßiges Trimmen ist beim Airedale absolute Pflicht, damit er gepflegt aussieht und die abgestorbenen und losen Haare entfernt werden.
Du kannst das Trimmen zu Hause vornehmen, es bedarf allerdings etwas Übung. Vielleicht kann der Züchter Dir die richtige Herangehensweise erklären oder Du schaust es Dir beim Hundefriseur ab. Einige Salons bieten auch Trimm-Kurse an oder Du sichtest ein paar Tutorial-Videos im Internet.
Mit ein bisschen praktischer Erfahrung geht das Trimmen leicht von der Hand. Wer den Aufwand scheut, kann seinen Airedale natürlich auch mindestens viermal im Jahr zum Hundefriseur bringen.
Abgesehen davon muss das Fell nur regelmäßig gebürstet werden. Gerne täglich. Den Bart musst Du auf jeden Fall einmal am Tag kontrollieren und gegebenenfalls mit einem Tuch abwischen. Beim Fressen wird dieser gern schmutzig. Besonders, wenn Nassfutter oder BARF auf dem Speiseplan stehen.
Gesundheit: Erbkrankheiten sind eher selten
Rassetypische Krankheiten finden sich beim Airedale Terrier nur wenige. Die Rasse ist allgemein sehr gesund und robust. Dazu tragen auch die Pflichtuntersuchungen bei, welche bei allen Zuchthunden vor dem Zuchteinsatz obligatorisch sind. Dazu zählen HD (Hüftgelenksdysplasie), PRA (Progressive Retrinaatriophie) und ED (Ellbogendysplasie).
Gelegentlich kommt Juvenile Nephropathie (Nierenversagen) vor. Hier gibt es ebenfalls einen Test, den Züchter in Anspruch nehmen können. Zu den Pflichtuntersuchungen zählt er jedoch nicht.
Außerdem gilt die Rasse als hitzeempfindlich. Während der Sommermonate sollten körperliche Aktivitäten lieber in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegt werden. Regelmäßiges Trimmen hilft zudem bei einer guten Luftzirkulation bis auf die Haut und verhindert Hitzestau.
Andere Krankheiten, die vorkommen können:
- Schilddrüsenunterfunktion
- Hauttumore
Hinweis:
Die Arbeitslinien sind oftmals gesünder als die Ausstellungslinien. Bei den Ausstellungshunden liegt das Augenmerk verstärkt auf einem perfekten Aussehen. Typische Eigenschaften und Merkmale des Arbeitshundes rücken dabei in den Hintergrund, was dazu führen kann, dass Krankheiten vermehrt auftreten. Bei der Auswahl des richtigen Züchters sollte also besonders sorgfältig vorgegangen werden.
Geschichte: Ein Fluss als Namensgeber
Sein Ursprung liegt in der Grafschaft Yorkshire in Großbritannien. Seinen Namen verdankt er einem Fluss in dieser Gegend: der Aire. Kombiniert mit “Dale” (engl. für Tal) ergibt sich der Name des Airedale Terriers.
Der Jagdhund bewährte sich sowohl bei der Wasserjagd als auch bei der Fährtenarbeit und beim Apportieren. Zu seinen Aufgaben gehörte außerdem das Bewachen von Haus und Hof sowie das Treiben von Vieh.
Ein erster Standard wurde 1879 erstellt und die ersten Exemplare dieser neuen Rasse auf einer Hundeschau im Jahre 1880 vorgestellt. 1886 folgte die Anerkennung durch den britischen Kennel Club.
Schon kurz darauf wurde mit der gezielten Zucht in Deutschland begonnen, wo der arbeitssame Airedale sich bereits zuvor einen Namen als zuverlässiger Diensthund gemacht hatte.
Im 2. Weltkrieg wurde der große Terrier als Sanitäts- und Meldehund eingesetzt. Einsatz fand er sowohl in England, Russland aber auch in Deutschland.
Heutzutage ist er immer noch ein hervorragender Jagd- und Diensthund. Diese Aufgabenbereiche rücken jedoch mehr und mehr in den Hintergrund. Stattdessen erfreut er sich großer Beliebtheit als Familien- und Begleithund mit dem gewissen Extra. Denn Airedale sind eigentlich keine klassischen Familienhunde. Wer ihn jedoch auszulasten weiß und seine ursprünglichen Aufgaben dabei berücksichtigt, wird mit einem tollen, treuen und freundlichen Alltagsbegleiter belohnt.